Die Idee und erste Planung eines YoloNun kann man sich fragen, warum man eigentlich auf die dusselige Idee kommt einen Yolo zu bauen. Die Erklärung ist ganz einfach: Ich habe mal durch einen hindurch geschaut. Das hat einen dermaßen bleibenden Eindruck hinterlassen das ich seitdem vom Yolo-Fieber infiziert bin. Ein Astro-Kumpel von mir, ein Liebhaber von Schiefspiegel-Systemen, hat den 10 Zoll Yolo von Erwin Herrig abgekauft. Ein wirklich traumhaftes Instrument was Hr. Herrig da geschaffen hat. Wenn man mal ein wenig googelt findet man auch einige deutschsprachige Infos zu Yolo's im Internet. Die umfassenste Seite ist die der Yolo-Gruppe der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft: Was sind Yolos? Auch eine Veröffentlichung von Erwin Herrig im Sterne und Weltraum 3/1992 ist äußerst aufschlussreich. Der dort vorgeschlagene Yolo wird auch in dem Buch von Martin Trittelvitz "Spiegelfernrohre - selbst gebaut" beschrieben. Den dort beschriebenen Yolo mit 130mm Hauptspiegeldurchmesser habe ich mir als Vorlage ausgesucht. Allerdings etwas vergrößert auf 155mm Hauptspiegelduchmesser. Bild 1: Der Originalentwurf von Erwin Herrig:
Zur Vergrößerung der Öffnung müssen alle Maße, bis auf die Kippwinkel, mit dem gleichen Faktor multipliziert werden. (Beispiel 155:130=1,19, also Spiegeldurchmesser, Brennweiten und Abstände sind mit 1,19 zu multiplizieren um die Maße für ein 155mm Yolo zu erhalten. Nur die Kippwinkel bleiben gleich!) Ich wollte aber ein wenig mehr verändern. Hierzu benötigt man allerdings ein Programm zur Darstellung und Berechnung von Spiegelteleskopen. Diese bekommt man als Freeware. Ich persönlich komme mit dem Programm "Spot Plotter for Windows" von David Stevick zurecht. Herunterladen kann man es z. B. hier. Dort bekommt man auch weitere Programme die aber im Grunde genommen alle das Gleiche tun. Bild 2: Mein geplanter Entwurf:
Und nun noch die zugehörigen Beugungsbilder dazu. Der schwarze Kreis entspricht dem Beugungsscheibchen eines Sterns. Bei 0,1 Grad Gesichtsfeld ist der Astigmatismus und das Koma kleiner als das Beugungsscheibchen, also nicht sichtbar:
Bei 0,25 Grad Gesichtsfeld beginnen Astigmatismus und Koma größer als das Beugubgsscheibchen zu werden. Sollte aber immer noch nicht sichtbar sein.
Im Vergleich dazu das Beugungsbild eines 150er 1:5 TAL-Newton bei 0,25 Grad Gesichtsfeld:
Vielleicht noch eine kurze Erklärung zu den Tabellen in den oberen Bildern: Surface - beschreibt die Spiegelform. In diesem Fall ist der Primärspiegel torisch deformiert und der Sekundärspiegel spärisch. Alles weitere ist plan. Radius - gibt den Kugeldurchmesser an. Die Brennweite beträgt genaus die hälfte. CC/Rsag - gibt bei torischen Spiegeln den Kugeldurchmesser für die Sagitale-Ebene wieder. Tilt - ist der Kippwinkel. Separation - ist die Entfernung des nächsten SPiegels im Strahlenverlauf. Aperture - entspricht den Durchmesser des Primärspiegels. Field semi-angle - ist das zur Berechnung angenommene scheinbare Gesichtsfeld. f/... - klar, das sich ergebende effektive Öffnungsverhältnis. Weitere Infos sind in der Hilfe des jeweiligen Programms hinterlegt. Also noch einmal zusammengefasst. Ich möchte ein Yolo bauen wie in Bild 2 dargestellt. Mit 155mm Öffnung, spärisch geschliffen und anschließend mittels einer Spannfassung torisch verformt.
Aufgrund der aktuell vorliegenden Daten habe ich den Yolo noch einmal neu berechnet. Den Plan-Umlenkspiegel habe ich diesmal nicht mit einfließen lassen, da er keinen Einfluss auf die Abbildung hat. Mein geplanter Entwurf basierend auf den aktuellen Werten:
Bei 0,1 Grad Gesichtsfeld ist der Astigmatismus und das Koma kleiner als das Beugungsscheibchen:
Bei 0,25 Grad Gesichtsfeld beginnen Astigmatismus und Koma am Bildfeldrand größer als das Beugubgsscheibchen zu werden:
Hier geht es zu meinem Yolo-ATM-Tagebuch. In kürze geht es hier weiter.
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Letzte Aktualisierung: 05.04.2010 |