Digitale Teilkreise an der Losmansy GM-8

Adaption des BDSC-Systems

2012 war ich fasziniert vom BDSC-System, welches von Astroleuchten.de vertrieben wird. Hier bot sich die Möglichkeit eine sogenannte "PushTo"-Montierung mit einem Smartphone, Tablet PC oder Notebook zu koppeln. Was dank der kapazitiven Encoder recht günstig möglich ist.

Für mich kam die Kombination eines Smartphone mit dem BDSC-System in die engere Wahl. Und natürlich als Astro-Programm auf dem Smartphone die Software "Sky Safari" von southernstars.com .

Es gibt auch weitere Möglichkeiten. Diese sind auf der Schwesterseite BDSC.biz von Astroleuchten.de näher beschrieben.

 

Als Montierung dient mir die Losmandy GM-8 in der Standardversion

Nun mussten irgendwie die Encoder an die GM-8.

Eine Möglichkeit, so wie ich es gemacht habe, möchte ich hier anhand von einigen dokumentierten Bildern aufzeigen.

Für Schäden die beim Nachbau entstehen können übernehme ich natürlich keine Haftung.

Da die Montierung eh mal auseinander gebaut werden musste um die Lager zu Reinigen und neu zu Fetten bot sich der Anbau der Encoder förmlich an, da ich hierbei einige vorhandene Bohrungen überarbeiten musste.

 

Hier nun eine kleine bebilderte Vorgehensweise.

Hier die Originalteile wie ich sie bei Mädler gekauft habe.

Es handelt sich dabei um Zahnriemenräder mit Zoll-Profil. Und zwar verwende ich die Bauart XL 037
Die großen Räder haben 40 Zähne und die kleinen 15.

 

Nachdem sie auf einer Drehmaschiene bearbeitet wurden, sehen sie nun so aus.

Da es sich bei der GM-8 um ein amerikanisches Produkt handelt, beträgt der Innendurchmesser der großen Zahnriemenscheiben 1 1/4 Zoll, die der kleinen Scheiben aber 5mm.
(Wilkommen in der metrischen Welt)

 

Hier erkennt man jetzt den Vorteil bei Verwendung von Zoll-Zahnriemenscheiben:

Der Außendurchmesser passt zu den original Scheiben.
Die Dicke wurde ebenfalls dem ursprünlichen Maß angepasst, so das diese 1:1 ausgetauscht werden können.

 

An den Achsen verbaut, wirkt die Zahnriemenscheibe nun wie aus einem Stück mit der Klemmung der Rutschkuplung.

Die zwei vorhandenen zölligen Gewindebohrungen habe ich auf M4 aufgeschnitten. Auch das bot sich während der Reinigung der Lager an, um zu verhindern das Metallspäne in die Nadellager fällt.

 

Hier noch mal ein Blick auf ein Nadellager.

Also wirklich nur ganz vorsichtig bohren und Gewinde schneiden und das Lager anschließend gründlich reinigen.

 

Hier jetzt mal eine Basisplatte für einen der beiden Encoder mit Bohrung für das Lager der Welle im Rohzuschnitt.

Als Material verwende ich HPL-Platten wie sie z. B. für Fassaden verwendet werden.

Diese Hochdrucklaminate (HPL) sind mit doppelt gehärteten Acryl-Polyurethan-Harzen beschichtet. Ich habe zwei davon mit Araldit zusammen geklebt. Das Material ist dermaßen hart, dass es sich analog zu Aluminium bearbeiten lässt.
(Bohren, Schleifen, Gewindeschneiden)

 

Hier ist jetzt mal eine Lagereinheit zu sehen, wie sie in die Bohrung der HPL-Platte eingeklebt wird.
In der Anordnung schließt sie Bündig auf beiden Seiten mit der Fläche ab.

Die vier Löcher auf der Unterseite der Basisplatte haben übrigens eine spezielle Funktion,
wie man auf späteren Bildern sehen wird.

 

Zuerst aber noch mal die bearbeitete Basisplatte für einen Encoder mit eingeklebter Lagereinheit.

Ein kleiner Nachteil der HPL-Platten ist allerdings, dass sich die Beschichtung durch das Schleifen gelegentlich ablöst.

Die beiden größeren Bohrungen rechts und links vom Lager bitte mal schnell vergessen. Das sind Überbleibsel einer Versuchsreihe und werden in der endgültigen Version von mir nicht verwendet.

 

So, und nun mal mit aufgeschraubter Befestigungsplatte für den Encoder.

 

Und nun noch mal mit Encoder.

 

Dieses Bild kennen wir ja schon, aber da muss es nun dran.

 

Dafür gibt es diesen kleinen HPL-Streifen.

Und wer aufgepasst hat, der weiß nun wofür die vier Löcher an der Unterseite der Montageplatte gut sind.

 

Jetzt wird es spannend.

Das Montageplättchen mit Encoder-Halter und bereits eingebauter Welle und Wellen-Adapter für den Encoder.

 

Und so sieht es auf der Rückseite aus...

 

... und hier die Encoder-Seite

 

Beim Anschlusskabel eiere ich noch ein wenig herum.

Ich habe es erst einmal so gelöst. Wichtig ist auf jeden Fall eine Zugsicherung.
Mittelfristig wird sich da wohl noch was ändern.

Genau wie auf dem folgenden Bild:

 

Die Stundenachse ist leider etwas anders konstruiert, so das ich nicht so einfach einen Kabelbinder hinduch stecken kann.

Daher habe ich die Zugsicherung erst einmal mit Heißkleber realisiert. Wird aber bestimmt nicht lange so bleiben.
Erfüllt vorerst aber seinen Zweck.

 

Und nun zum Abschluss noch ein paar kleine Anmerkungen:

  • Beim Abnehmen des Abstandes der Wellen sehr sorgfälltig Arbeiten, sonst passt der Zahnriemen nicht richtig.
    Zu Kurz ist ganz schlecht, ein ticken zu locker kann man durch Spannen weg bekommen. Die Konstruktion dazu war mir aber zu kompliziert. Daher habe ich mich auf penibles Messen und Ausprobieren beschränkt. Was auch in beiden Fällen sehr gut funktioniert hat.
     
  • Ein kleinen Nachteil gibt es noch. Die Zahnriemenscheiben drehen sich beim Einstellen der Rutschkupplung mit, was ein bereits erfolgtes Alignment zunichte macht. Daher immer erst die Rutschkupplung einstellen bevor man das Alingment durchführt.
    Allerdings funktioniert dies mit Sky Safari so schnell und einfach, dass es gewiss keine Strafe ist wenn man mal am Rad dreht.
     
  • Durch das Verhältnis von 40 Zähne zu 15 Zähne ergibt sich leider eine etwas krumme Übersetzung von ca. 2,6667. Also ca. 8192 * 2,6667 = 21845 Tics für 360°. Das ist für SkySafari kein Problem, da es die Tics automatisch bestimmen kann. Habe nun nicht ausprobiert wie es mit einer anderen Software geht. Werde es aber bei Gelegenheit mal ausprobieren.
     
  • Noch mal kurz zu SkySafari. Dieses Programm ermöglicht es jedes Objekt als Alignment-Punkt zu wählen. Wohingegen bei Stellarium und Co. eine feste Liste vorgegeben ist von der man nicht abweichen kann. Gerade am Taghimmel hat das enorme Vorteile um z. B. den Mond, die Venus oder Jupiter am Taghimmel zu finden. Mit einem 1-Punkt-Alignment der Sonne geht das in Sekunden.

 

 

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Letzte Aktualisierung: 17.03.2013